Artikel vom 17.1.2008
AirPort Extreme im Ausdauertest
Es ist nicht ganz lange her, da ist im Office der etwas ältere Wireless-Router von D-Link ausgefallen. Ein zuverlässiger Ersatz musste her und den Job des Vorgängers übernehmen. Die Entscheidung wurde demokratisch getroffen: AirPort Extreme von Apple. An der Zeit also die Bilanz zu ziehen.
Nicht zu technisch soll es sein
Mit diesem Review wollen wir unsere Leser nicht mit technischen Details, modernen Funktechnologien und komplexen Sicherheitsverfahren überschütten. Stattdessen sollen von uns gesammelte Erfahrungen, Eindrücke und daraus resultierende Meinungen plus Empfehlungen kundgetan werden. Unser Fazit vorab: Die AirPort Extreme Basisstation ist jeden investierten Euro Wert – alleine schon der makellosen Verarbeitung und der vorbildlichen Einfachheit wegen.
Außen hui, innen nicht anders
Wie auch jedes andere Produkt der Marke Apple, befand sich auch der bestellte Wireless-Router in einer schmucken Verpackung, die sich in den Händen sehr hochwertig und robust angefüllt hatte (nur für Fanatiker von Bedeutung). Kleider machen Leute – also müsste der Inhalt mindestens genau so gut sein. Ist er auch! Die Basisstation ist weiß lackiert und glänz gerne mal in den Strahlen des Kunst- oder Sonnenlichtes. Das Apple-Logo ist „on top“ und sticht sehr dezent hervor. Es ist ein Schmuckstück, keine Frage. Und für ein Juwel gehört es sich, sichtbar platziert zu werden: Auf dem Schreibtisch, Regal oder Kommode.
Basisstation von oben betrachtet
Installation und Einrichtung
Für die Initialisierung der WhiteBox wird das AirPort-Dienstprogramm von der mitgelieferten CD oder aus dem Internet bezogen und auf die lokale Festplatte installiert. Das Manko an dieser Lösung: Die Verwaltung des WiFi-Netzwerks wird an das installierte Dienstprogramm gebunden und kann nicht, wie von anderen Herstellern bekannt, über den Browser und die Eingabe der IP-Adresse des Routers erfolgen – ein wahr gewordener Traum jedes Systemadministrators.
Das AirPort-Dienstprogramm für die Einrichtung und Freischaltung der Basisstationen (es können mehrere parallel laufen) wurde von Apple grundliegend überarbeitet und trägt dafür Sorge, dass die Clients in weniger als fünf Minuten auf die kabellose Verbindung zugreifen und sich diese teilen können. Dem Verwalter des Netzwerks stehen dafür zwei Optionen zur Auswahl: Inbetriebnahme mithilfe des intelligenten Wizards oder Einstellung des Netzwerks auf manuellem Wege.
Übersicht und Status der Basisstationen
Wizard schlägt vor und fragt ab
Im „Schritt-für-Schritt“-Modus werden alle für einen erfolgreichen Betrieb notwendigen Daten auf der aufgeräumten Oberfläche abgefragt und von hilfreichen Informationstexten begleitet. Man kann bei diesen 8 Dialogen einfach nichts verkehrt machen – und auch wenn, meldet sich das System zum Wort und erläutert den Fehler. Da hat sich der Hersteller wirklich Mühe gegeben, um drahtlose Connection durch den Anwender unkompliziert und zeitnah herstellen zu können. In vielen Fällen ist AirPort Extreme auf die Entscheidung und Handgriffe des Nutzers angewiesen, vor allem was Sicherheitsaspekte angeht.
Auswahl der Sicherheitsstufe im Wizard
Händische Einrichtung
Die manuelle Konfiguration ist dennoch kein Hexenwerk und stellt deutlich mehr Reiter mit nützlichen Werkzeugen dar. So können dort die zugelassenen Mac-Adressen, der angeschlossene Drucker bzw. Festplatte und der bevorzugte Funkkanal verwaltet werden. Die erweiterten Informationen über verbundene Clients und Statistiken aus dem Logfile werden gleichermaßen prompt auf den Bildschirm geholt. Ideal für all die, die auf der Suche nach weiteren Schrauben und noch mehr Schutz für das heimische Netzwerk sind.
Optionen und Daten per Hand eingeben
Aktionsradius des Signals
Die Reichweite und Stärke des Funkers ist Dank der Unterstützung des „n“-Standards durchaus hervorragend: Drei Stockwerke, dazwischen mit jeweils einer dicken, auf den ersten Blick kaum durchlässigen Betondecke, wurden mit Bravour erreicht und unterbrechungsfrei mit Datenstrom versorgt.
Als Tipp soll an dieser Stelle die Option „Störempfindlichkeit aktivieren“ erwähnt werden, die beim Einschalten auf beiden Seiten (also unter AirPort-Einstellungen des Betriebssystems und zeitgleich im AirPort-Dienstprogramm unter Manuelle Konfiguration > Drahtlos > Optionen für drahtloses Netzwerk…) für ein stärkeres Wellensignal sorgt. Sehr zu empfehlen!
Störunempfindlichkeit des Netzwerkes aktivieren
Status-LED als Kommunikator
AirPort Extreme verfügt über keine externen Richtantennen und überflüssigen Statusanzeigen. Die einzige Leuchtdiode am rechten Gehäuse-Eck blinkt intuitiv bei Hinweisen und leuchtet permanentes Grün bei Okay. Die Lichtstärke der Lampe ist optimal, also nicht zu hell eingestellt und lenkt auch in den Abendstunden nicht vom konzentrierten Arbeiten ab (falls der Sender sein Zuhause auf dem Designertisch des Herrchen gefunden hat).
Die Frontseite der Airport Extreme
Tipp
In den Foren wird immer wieder auf Nebenwirkungen wie gestörte Funktionsweise von Funk-Mäusen oder Kopfhörern in Zusammenhang mit dem Einsatz einer AirPort Extreme Station hingewiesen. In den meisten Fällen hilft den Funkkanal des Routers zu verändern.
Fazit
Sehr schnell verstaubt sie, in die Ecke gestellte AirPort Station. Das liegt an der erfreulichen Tatsache, dass das Gerät seit der Inbetriebnahme nicht mehr berührt wurde. Die Moral an der Geschichte: Extreme Stabilität und minimaler Pflegebedarf haben sich unter Beweis gestellt. Exzellent!
Kaufmöglichkeit
Im Apple Store kann die AirPort Extreme Basisstation für 179 € bestellt werden. Apple versendet das Produkt versandkostenfrei.
Nachgefragt
Welchen Wireless-Router habt ihr im Einsatz? Würdet ihr einen Kauf der AirPort Extreme Basisstation in Erwähnung ziehen oder wenn, dann gleich Time Capsule zulegen?
12 Reaktionen zum Artikel
Am 17. Januar 2008
Besitze aktuell nur einen Access Point damit ich ab und an bestimmte Sachen mit einem W-Lan Netz bedienen kann.
Ansonsten setze ich auf die Devolo PowerLine AV200 Adapter. Funktionieren super und konstant.
Jedoch liebäugle ich ja schon immer mit der AirPort Extreme :-)
Am 17. Januar 2008
Vor dem Hausbau hab ich auch überlegt, ob ich eine Leitung brauche oder doch lieber auf PowerLine setze. Nach diversen Berichten über die Störanfälligkeit der Technologie, hab ich mich gegen das Internet aus der Steckdose entschieden.
Am 17. Januar 2008
habe jetzt auch seit längerem eine airport extreme, grund dafür war auf jeden fall der eingebaute printserver und die möglichkeit auch gleichzeitig eine externe hdd anzuschließen
Am 17. Januar 2008
nachtrag:
time capsule ist zwar nett, aber ein einfaches
defaults write com.apple.systempreferences TMShowUnsupportedNetworkVolumes 1
im terminal ermöglicht auch auf eine hdd die an der airport hängt als time machine laufwerk zu benutzen
Am 17. Januar 2008
Tuning für Time Machine, dort wird ebenfalls auf TMShowUnsupportedNetworkVolumes hingewiesen. Allerdings sollen sich wenige Nutzer gemeldet und bestätigt haben, dass die Sicherung auf AirPort-Festplatten nicht zuverlässig funktioniert.
Und bei einem Backup ist es sehr wichtig, dass er regelmässig und fehlerfrei durchgeführt wird – sonst kann man sich die Prozedur gleich schenken.
Am 17. Januar 2008
Zu erwähnen ist, dass die AEBS recht heiss wird, also alleine schon deshalb „luftig“ aufgestellt werden sollte (nichts drauflegen o.ä.)
Am 17. Januar 2008
In der Tat, ist mir nie aufgefallen: Weiß und heiß. Warum eigentlich? Anders zu Time Capsule steckt dort keine Festplatte drin, die rotieren könnte.
Am 17. Januar 2008
meine aebs wird nicht mal handwarm, steht frei auf einem tv-moebel
Am 18. Januar 2008
Vor allem muss da ja mal richtig viel Luft drin sein, wenn auf der selben Größe bei Time Capsile jetzt auch noch eine 3.5″-Platte reinpasst.
Ich hab einen WAG300N von Linksys, aber noch keine passende Bridge dazu, weil es noch keine N-Bridge von Linksys gibt :( (daher ne WET200 im Einsatz)
Am 18. Januar 2008
Hast du Recht, eigentlich ist da nicht mehr als eine AirPort-Karte, die in jedem mobilen Mac steckt – sogar im MacBook Air. Bei Apple TV ist es übrigens nicht anders.
Am 23. März 2008
@maze
Nach dem jüngsten Firmware-Update für AirPort Extreme können die per USB angeschlossenen Festplatten als Sicherungsmedium für Time Machine verwendet werden.
Am 25. April 2008
Ich habe mich für die Time Capsule 512MB entscheiden.
Zuvor habe ich eine NDAS (Network Direkt Attache Storage) Lösung gebastelt. Eine CiliGreen Landisk II habe ich dazu genutzt.
Aber die TC ist einfach schneller. Nun kann ich die NDAS-Platte für anderes Nutzen :)