Artikel vom 11.1.2008
Spielereien und Effekte in Exposé
Exposé – was für eine leidenschaftliche Bezeichnung für einen Dienst im Betriebssystem. Dass noch kein hübsches Mädchen danach benannt wurde, grenzt an ein Wunder. Wir nutzen Exposé (je kleiner der Monitor, umso mehr). Wir lieben Exposé (je mehr Fenster, umso doller). Tag für Tag.
Niemals ohne
Mac OS ohne Exposé – wie ist es überhaupt, ohne Exposé auskommen zu müssen? Verliert man sich nicht gleich im dunklen, unüberschaubaren Wald der Anwendungsfenster? Noch tragischere, beinahe unvorstellbare Situation: Exposélos auf einem Mac Book 13,3″. Diesen Zustand kann sich kein moderner Mac-Anwender vorstellen. Gut so!
Die Funktionstasten des Exposé sind von Haus aus optimal platziert und nur eine Fingerlänge bis zur Nutzung entfernt:
- F9 bringt Programmfenster nach vorne und stellt diese nebeneinander dar
- F10 zentriert das aktuell aufgerufene Fenster und verdunkelt den Rest
- F11 schiebt alle Popups an die Seiten und räumt somit den Schreibtisch frei
Der mit den Fenstern tanzt
„Kein Neuland!“, wird die Menge mit Stolz behaupten. Schön. Aber sind euch nachfolgende Spielmöglichkeiten bewusst gewesen?
1. Unterstützung für Drag&Drop
Das gewünschte Objekt anfangen zu ziehen (man sagt dazu auch „mit der Maus nehmen“), F9 auf der Tastatur drücken, durch Bewegung der Maus das Fenster zum Ablegen des Objekts aussuchen und wiederholt F9 oder Leertaste auslösen (alternativ hilft auch sekundenlanges Abwarten). Das Anwendungsfenster springt in den Vordergrund – dort kann das Objekt losgelassen werden. Nach selbem Prinzip funktioniert auch der Kopiervorgang zwischen den Fenstern (Aufruf mittels F10) und vom bzw. auf den Schreibtisch (Aufruf per F11) des Macs.
2. Tabulator blättert Fenster
Mit Tabulator werden die Fenster nacheinander an die Front geholt. Umschalttaste + Tab kehrt die Reihenfolge der Fenster um. Klappt bestens im F9– und F10-Modus. Für diese Aufgabe kann ebenfalls das Scrollrad der Maus verwendet werden.
3. Exposé verlangsamen
Hat jemand Zeit oder während der Mittagspause nichts Sinnvolles vor, so kann bei gleichzeitigem Drücken von Umschalttaste + F9 ein Effekt beobachtet werden, welcher nicht zum gängigen Gebrauch empfohlen werden kann. Schön anzusehen, um angespannte Nerven zu beruhigen – mehr aber auch nicht.
4. Alle Fenstertitel einblenden
Hat man mit F9 für die bunt gemischte Fensterparade gesorgt, fängt das wilde Raten erst richtig an: Im welchen Fenster ist was, welche E-Mail-Entwürfe wo? Im Normalfall reicht es aus, mit der Maus über die verdächtigen Fenster zu fahren – schon wird der betroffene Fenstertitel angezeigt. Bei sehr vielen geöffneten Fenstern kommt dieser Ansatz gar nicht gut an. Als Lösung der Problematik hilft das Halten der Alt-Taste, denn solange sie gedrückt ist, werden alle Fenster mit ihren Namensbezeichnungen versehen. Praktischer geht’s kaum.
Nachgefragt
Es ist an der Zeit sich zu outen: Wer nimmt Exposé und seine Dienste nicht in Anspruch? Hand hoch!
10 Reaktionen zum Artikel
Am 11. Januar 2008
*Finger hochstreck* Benutze es nur ausversehen wenn ich auf die Taste komme.
Ansonsten nehm ich lieber Spaces oder sonstiges :-P
Am 11. Januar 2008
Vielen Dank für die Tipps, tja bestimme Kniffe kennt man eben nicht…
Der Effekt mit der Tabulatortaste scheint mir aber am nützlichsten.
Am 11. Januar 2008
Als vormaliger Windows-Benutzer brauchte ich eine Zeit, bis ich zu «exposieren» begann – heute möchte ich diese nützliche Funktion nicht mehr missen. Meinen Mac als Ganzes schon gar nicht! :-)
Am 11. Januar 2008
Ausgerechnet du, Steffen. Du hast mich enttäuscht. Ach, Quatsch :)
Am 11. Januar 2008
Ich nutze schon länger einen Mac und auf Exposé hatte ich mich damals beim Switch sehr gefreut. Allerdings nutze ich es trotzdem sehr selten, da es mir meist viel zu unübersichtlich ist, da die Fenster ständig an einer anderen Position sind. Bei 20 Fenster, kann man leider auch am 24er-iMac nicht mehr so viel erkennen. Das mit der Alt-Taste kannte ich aber noch nicht, sehr hilfreich, nur fehlt da der Programmname. Schön wäre eine Suchfunktion, also ich Tippe „Ein“ und das erste Fenster, welches mit „Ein“ beginnt (Eingang von Mail) wird ausgewählt. Ich nutze meist Alt+Tab oder das Dock. Einzig die Funktion Desktop anzeigen nutze ich für Drag’n’Drop auf und vom Schreibtisch sehr häufig.
Die F-Tasten find ich bei den Mac-Tastaturen übrigens nicht besonders praktisch angeordnet. Mit den von älteren Tastaturen bekannten 4er-Gruppierungen komme ich deutlich schneller ans Zeil, auch waren die Tasten früher mehr vom Rest der Tastatur abgesetzt, so dass man niemals versehentlich die F-Tasten traf.
Übrigens funktioniert auch das Mausrad in Expose.
Spaces ist mir leider noch zu unausgereift. Mit Programm die Fenster auf mehrere Spaces verteilt haben, gibt es noch Probleme. Oft erscheint beim öffnen einer URL aus einem anderen Programm das Safari-Fenster plötzlich auf einem andern Space, aber es wird nicht dorthin gewechselt.
Am 11. Januar 2008
Den Tipp mit dem Mausrad habe ich in den Artikel aufgenommen. Ist zwar nicht ganz treffsicher, bleibt aber als wertige Alternative zum Tab.
Am 17. Januar 2008
ich benutze spaces UND exposé, die ideale kombination :D
Am 29. Januar 2008
Expose nutze ich nur wenn ich den Schreibtisch benötige, ansonsten eher zum Vorführen von Mac OS X. Es ist ein schönes Feature aber mir ist die Tastenkombination Befehl + Tab und Befehl +>< wesentlich angenehmer da alles in einer Ecke liegt.
MacMan2
Am 21. September 2010
Gibt es eigentlich eine Sortierreihenfolge der Fenster bei Exposé?
Nach Namen, nach Größe, nach letzter Benutzung, nach Aufruf?
Ich verstehe es nicht. Kann man die Reihenfolge konfigurieren?
Am 8. Oktober 2010
Konfigurieren nicht, aber mit ⌘1 oder ⌘2 umschalten.